Heimatschleifen im Bourtanger Moor

Tagestouren-Tipps zum Emslandplan-Jubiläum

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Tagestouren-Tipps zum Emslandplan-Jubiläum

Die vielfältigen Naturräume beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze lassen sich im Naturpark Bourtanger Moor besonders gut mit dem Rad erkunden. Auf dem 700 Kilometer umfassenden Knotenpunktnetz ist mit zwölf thematischen Tagestouren Fahrspaß garantiert.

Zwei Touren darunter leiten anlässlich des Emslandplan-Jubiläums als sogenannte Heimatschleifen durch die Naturpark-Gemeinden. Die Emsland Tourismus stellt Ausflüglern beide Rundkurse vor, um den Spuren der Emslandplan-Geschichte unter dem Motto „Gestern – Heute – Morgen“ folgen zu können.

Die 43 Kilometer lange Radtour „Moor & Energie“ zwischen Geeste und Twist stellt mit „Moorpforten“, so nennt man die Anlaufstellen im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor, und ausgezeichneten Museen sowie diversen Aussichtspunkten den Zusammenhang von Moor und Energie her.
Beim Emsland Moormuseum in Groß Hesepe startet die Radtour. Interessant und kenntnisreich aufbereitet informiert Europas größtes Moormuseum in zwei Ausstellungshallen über das harte Leben der ersten Siedler bis zum industriellen Torfabbau mit dem größten Pflug der Welt. Dort wird seit dem 5. Mai die neue Dauerausstellung zur Moorkultivierung zwischen den Jahren 1880 und 1933, die zu den Maßnahmen des Emslandplans führten, gezeigt. Besonders reizvoll für Kinder ist beim Museumsbesuch die neue „Integrative Moorerlebnislandschaft“ hinter dem Siedlerhof mit Moorhügel, Wasserspiel und Baumwipfelpfad.

Ein Muss bei der Radtour ist der Blick vom Aussichtshügel auf das Naturschutzgebiet Dalum-Wietmarscher Moor. Von dort lässt sich der Prozess der Revitalisierung des Hochmoores beobachten. In 1949 wurde ein Zehnjahresplan für die Erschließung des Emslandes aufgestellt. Bis 1954 kam es so zur Kultivierung von bis zu 14.000 Hektar.
Im Ortskern von Twist wechselt die Radtour vom Thema „Moor“ zum Thema „Energie“. Denn wer in und rund um Twist unterwegs ist, fühlt sich schnell ins amerikanische Texas versetzt, weil sich zahlreiche Ölpumpen rhythmisch auf und ab bewegen. In der Gemeinde liegen die flächenmäßig größten Erdölfelder auf dem Festland. Das brachte ihr den Beinamen „Klein Dallas in Niedersachsen“ ein. Das Erdöl-Erdgas-Museum Twist zeigt Besuchern anschaulich, wie Erdöl entdeckt und gefördert werden kann und wie es vor Jahrmillionen überhaupt entstanden ist.

Von der Stadt aufs Land, genauer gesagt ins Moor, folgen Radfahrer auf den 67 Kilometern der „Über-Land-Tour“ den Spuren der ersten Siedler an der deutsch-niederländischen Grenze.
Grundlegende Informationen über die spannende Vergangenheit erhalten Interessierte in den Museen an der Koppelschleuse in Meppen. Das darin befindliche Emsland Archäologie Museum stellt zahlreiche Fundstücke aus der der Zeit zwischen Steinzeit und Mittelalter aus. Ab dem 24. Mai ist dort die Sonderausstellung „Tatort Emsland – Gangster, Gauner und Gendarmen“ zu sehen mit einem ganz berühmten, historischen „Cold Case“.
Der Rundkurs lenkt raus aus der Meppener Altstadt entlang der Ems und durch den Esterfelder Forst im wahrsten Sinne des Wortes aufs Land. Wiesen, Felder und einige Siedlungen später befindet man sich schon im Moor. Den schnurgeraden Kanälen folgend befinden Ausflügler sich einige Pedaltritte später bei den niederländischen Nachbarn. Südlich von Zwartemeer führt die Tour durch die faszinierende Moorlandschaft des niederländischen Naturschutzgebietes  Bargerveen.

Das Natura 2000-Gebiet Bargerveen war ursprünglich Teil des Bourtanger Moores, dem größten zusammenhängenden Moorgebiet Mitteleuropas. Seit dem 17. Jahrhundert betrieben die Niederländer mit der sog. „Fehnkultur“ eine intensive Kultivierung. Der Torfabbau im Bargerveen begann hingegen erst Ende des 19. Jahrhunderts. Ende der 1960er Jahre wurde beschlossen, das Hochmoor nach dem Ende des Abbaus zu revitalisieren. Mit einer Schicht von sechs Metern Torf blicken Aktivfreunde auf 6.000 Jahre Naturgeschichte.
Apropos Blicke, die genießen Radler im Bargerveen vom Aussichtshügel, einem Vogelbeobachtungsturm oder von der Terrasse des Restaurants Bij Wollegras, wo man sich für die Weiterfahrt zurück in die Kreisstadt stärkt.

Emslandliebe – Gestern. Heute. Morgen.
Das Themenjahr 2025 rund um das Jubiläum „75 Jahre Emslandplan“ ist eine Serie aus Erzählungen in Kooperation mit der Emsländischen Landschaft, der Emsland Tourismus GmbH und des Emsland-Kuriers. 


Emslandliebe - Momente!


Die zehn Tagestouren in Ablehnung an das Emslandplan- Jubiläum finden Sie im Tourenportal der Emsland Tourismus auf www.emsland-routenplaner.de mit ausführlichen Beschreibungen inklusive Knotenpunktabfolge.

Das Tourenheft "Heimatschleifen“ mit Informationen zum Emslandplan-Jubiläum und Tipps zu Besonderheiten am Wegesrand ist in allen emsländischen Tourist-Information und der Geschäftsstelle der Emsland Tourismus erhältlich.

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© © Schoening Fotodesign, Stefan Schöning Fotodesign
Martina Alfers
18. Mai 2025