Geopark Emsland

Eine Reise durch die Erdgeschichte

Das Erdzeitalter

Seit ihrer Entstehung vor ca. 4.700 Millionen Jahren hat sich die Erde immer wieder stark verändert. 

Es sind Kontinente, Gebirge und Meere entstanden und wieder verschwunden. Ebenso haben sich Tiere und Pflanzen ausgebreitet, sind wieder ausgestorben oder haben sich weiterentwickelt. 

Die gesamte Entwicklung der Erde wird in die Erdurzeit, Erdaltertum, Erdmittelalter und Erdneuzeit unterteilt. 

Übersicht Erdzeitalter

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Zeitstrahl

  • Entstehung der Erde

    4.700 Millionen Jahre vor heute

  • Kambrium

    543 Mio. J.v.h.

  • Ordovizium

    490 Mio. J.v.h.

  • Silur

    443 Mio. J.v.h.

  • Devon

    417 Mio. J.v.h.

  • Karbon

    354 Mio. J.v.h.

  • Perm

    290 Mio J.v.h.

  • Trias

    248 Mio. J.v.h.

  • Jura

    206 Mio. J.v.h.

  • Kreide

    144 Mio. J.v.h.

    Die Erdöl- und Erdgaslagerstätten entstanden im Emsland bereits in der Kreidezeit. Die Region ist das größte Erdölfördergebiet auf deutschem Festland.

    Erdöl- und Erdgasförderung
  • Tertiär

    65 Mio. J.v.h.

  • Quartär

    2,6 Mio. J.v.h.

→ Das Quartär

 2,6 Millionen Jahre vor heute

Im GEOPARK Emsland befinden sich oberflächennah nur Ablagerungen aus dem jüngsten geologischen Zeitabschnitt, dem Quartär. Es umfasst die letzten 2,6 Millionen Jahre. Das ist nur etwa ein Zweitausendstel der gesamten Erdgeschichte. Das Quartär ist gekennzeichnet von mehreren langen Kaltzeiten, unterbrochen von kurzen Warmzeiten.  

Zeitstrahl:

  • Unter-Pleistozän

    2,6 Mio. J.v.h.

  • Mittel-Pleistozän

    781.000 J.v.h.

  • Elster Kaltzeit

    400.000 J.v.h.

    In der Elster-Kaltzeit drangen die Gletscher aus Skandinavien kommend etwa bis in das nördliche Emsland vor. Ablagerungen aus dieser Zeit enthalten viel Material aus dem heutigen Norwegen.

    Skandinavische Riesen
  • Holstein-Warmzeit

    320.000 J.v.h.

    Das Klima war in dieser Zeit wahrscheinlich zeitweise etwas wärmer als heute.

  • Saale-Komplex

    300.000 J.v.h.

    Gletscher stoßen ins Emsland vor, die Weser fließt zunächst über Lingen nach Holland, wird dann durch Endmoränen umgeleitet. Die Lingener Höhen entstehen, zurück bleibt eine Grundmoräne mit Findlingen aus Schweden.

    Koloss von Hüven
  • Ober-Pleistozän

    126.000 J.v.h.

  • Eem-Warmzeit

    126.000 J.v.h.

    Die in dieser Zeit hier lebenden Tiere und Pflanzen unterschieden sich nicht sehr von den heute hier verbreiteten. Die Temperaturen waren jedoch um einige Grade höher als in der jetzigen Warmzeit und die Winter praktisch eisfrei.

  • Weichsel-Kaltzeit

    115.000 J.v.h.

    In der Weichsel-Kaltzeit erreichten Gletscher das Emsland nicht mehr. Kalte Winde prägten das Klima, Pflanzen wuchsen kaum. In wärmeren Phasen ähnelte die Landschaft einer Tundra. Der Wind formte weite Dünen aus Sand.

  • Holozän

    11.600 J.v.h.

    Beginn der bis heute andauernden Warmzeit. Die Böden tauen auf und durch starke Winde entsteht eine bis zu anderthalb Meter starke Flugsanddecke über der Grundmoräne; die Bewaldung des Emslandes beginnt.

→ Das Holozän 

11.600 Jahre vor heute

Seit ca. 12.000 Jahren leben wir in einer Warmzeit, in der es immer wieder zu nicht unerheblichen Klimaschwankungen kam. Diese beeinflussten nicht nur die Natur und Landschaft (z.B. die Entstehung von Mooren), sondern auch die Menschen, die damit zurechtkommen mussten.

Eine günstige Klimaphase führte in der Vergangenheit zur Sesshaftwerdung, zur Erfindung von Landwirtschaft und zu ersten menschlichen Hochkulturen im Nahen Osten. Als es dort immer trockener wurde, wanderten viele Menschen dem Regen hinterher Richtung Westeuropa. Dabei verbreiteten sie ihr erworbenes Wissen, dass um 3.200 v.Chr. auch das Emsland erreichte. Die Menschen gestalteten nun auch hier die ehemalige Naturlandschaft um zu einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft. Schaut man genau hin, entdeckt man überall im GEOPARK Emsland noch Spuren der vergangenen Zeiten.  

Klima und Geschichte im Holozän in der Übersicht

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Zeitstrahl:

  • ab 8.000 v. Chr.

    In Seen setzt die Niedermoorbildung ein.

  • ab 6.000 v. Chr.

    Im zunehmend feucht-warmen Klima breiten sich artenreiche Eichenmischwälder aus; das Bourtanger Moor und die rechtsemsischen Moore beginnen zu wachsen.

    Entstehung der Emslandmoore
  • ab 4.500 v. Chr.

    Die Rotbuche wandert ein.

  • ab 3.800 v. Chr.

    In der Jungsteinzeit werden Menschen sesshaft, erste Dörfer entstehen. Die zahlreichen Großsteingräber der Megalithkultur deuten auf dichte Besiedlung hin. Der Wandel von Natur- zur Kulturlandschaft beginnt.

    Großsteingräber im Emsland
  • ab 1.800 v. Chr.

    Während der Bronzezeit wächst die Bevölkerung; auch Talsandkuppen der Moore und Schwemmsandinseln im Emstal werden nun besiedelt; erstmals Aufstallung des Großviehs bei ungünstiger Witterung.

  • ab 16. Jahrhundert

    Die Heidebauernwirtschaft führt zu starkem Waldschwund und Flugsanddünen, die Äcker bedecken und die Schifffahrt auf der Ems stören. Erst Aufforstungen mit Kiefern ab 1850 stoppen die Ausbreitung der Sande.

    GEO-Tipp: Mansenberge
  • ab 17. Jahrhundert

    Nutzung und Kultivierung des Hochmoores beginnt, zunächst durch Moorbrandkultur sowie durch Schafzucht und Imkerei; planmäßige Entwässerung und Torfabbau ab dem späten 19. Jahrhundert.

  • ab 1950

    Moorkultivierung mit dem Emslandplan in industriellem Maßstab.

    Kultivierung der Emslandmoore
  • ab 21. Jahrhundert

    Die Naturlandschaft wurde zur Kulturlandschaft. Naturnahe Räume gibt es noch an Ems, Hase und Altarmen. Die Tinner und Staverner Dose im GEOPARK Emsland ist das größte erhaltene Hochmoorgebiet – kaum Torfabbau durch militärische Nutzung.