© Dr. Andreas Schüring

Vom Winde verweht

© Dr. Andreas Schüring

Mit einer Wasserfläche von 25 Hektar ist das Theikenmeer der größte von etwa 100 Heideseen auf dem Hümmling. Während der SaaleKaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute) bewegten sich Gletscher zum bislang letzten Mal über den Hümmling hinweg und hinterließen eine Grundmoränenlandschaft. Dabei handelt es sich um Ablagerungen von Material, das die Gletscher mit sich transportierten. In der anschließenden Weichsel-Kaltzeit (115.000 bis 11.600 Jahre vor heute) schafften es die Gletscher nicht mehr bis ins Emsland, dafür formten starke Winde die Landschaft. In diesem Bereich blies der Wind eine Kuhle aus, in der sich Wasser sammelte. Einen so entstandenen See nennt man auch Schlatt. Aus ihnen entwickelten sich häufig Moore. Auch an das Theikenmeer angrenzend gibt es ein Hochmoor, die Wehmer Dose. Aus diesem fließt Wasser in das Theikenmeer ab. Es wird also nur mit nährstoffarmem Moor- und Regenwasser gespeist.

 

Zurück zur Natur 

Das Theikenmeer ist schon seit 1936 Naturschutzgebiet. Aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen in den 1950er-Jahren war es jedoch weitgehend ausgetrocknet. In den 1980er-Jahren wurde es ausgebaggert und die Wasserfläche wiederhergestellt. Seitdem finden in dem Gebiet umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen statt. Auch die Wehmer Dose war lange Zeit in keinem guten Zustand. 1983 wurde sie dann in das Naturschutzge- biet Theikenmeer eingegliedert und wird seitdem durch den tatkräftigen Einsatz des NABU Werlte/ Sögel wiedervernässt und renaturiert. Durch diese Maßnahmen stirbt der Moorbirkenwald, der sich auf den austrocknenden Flächen gebildet  hatte – Anzeichen für eine positive Entwicklung. Im Zuge der Wiedervernässungsmaßnahmen wurden auch Verwallungen angelegt, an denen man gut den Hochmoortorf erkennen kann.