Der Geopark Emsland mit seinem Themenschwerpunkt Moor erstreckt sich auf einer Fläche von 2.882 qkm entlang der deutsch-niederländischen Grenze zwischen der westfälischen Bucht im Süden und den ostfriesischen Marschen im Norden.
Auch wenn die ergiebigen Erdöllagerstätten des Emslandes in der Kreidezeit gebildet wurden - die Region ist das größte Erdölfördergebiet auf deutschem Festland- ist der Geopark Emsland eine vergleichsweise junge Landschaft. Sie ist vor allem spät- und nacheiszeitlich geprägt: Ihren besonderen Charakter erfuhr sie während der letzten beiden Kaltzeiten (Saale- und Weichselkaltzeit), die zu meterhohen Sandablagerungen führten und Findlinge in allen Formen und Größen herantranspor-tierten. Dies sind aber bei weitem nicht die einzigen Spuren, die das kühle Klima hinterließ: Abfließendes Schmelzwasser bildete Flusstäler aus, Bodensenken dienten als Regenwasserspeicher und führten zur großflächigen Bildung von Hochmooren.
In kaum einer anderen Region in Mitteleuropa war der Flächenanteil dieser Moore so hoch wie im Emsland. Kein Wunder also, dass die Hochmoore nicht nur die emsländische Landschaft prägten, sondern auch die Kultur der Menschen, die mit und von dem Moor leben mussten. Heute lassen sich die unterschiedlichen Moorkultivierungsmethoden an vielen Stellen im Emsland noch gut nachvollziehen. In Bereichen, in denen der Torf für industrielle Zwecke gewonnen wurde, wird durch Wiedervernässung ein neues Moorwachstum initialisiert. Dies ist u. a. auch für den Klimaschutz wichtig, denn ein wachsendes Moor kann deutlich mehr CO2 aus der Atmosphäre binden als ein Wald gleicher Flache.