Dalum-Wietmarscher Moor

© Emsland Moormuseum

 

Torf als Brennstoff

Bis ins 20. Jahrhundert nutzten die Bewohner unserer relativ holzarmen Region Schwarztorf wegen seines hohen Kohlenstoffgehaltes als Brennmaterial zum Heizen, Kochen und Backen. Dazu stachen sie Torfblöcke mit der Hand, die sie anschließend zum Trocknen auslegten. Teilweise wurde das Moor oberflächlich entwässert und die obere Vegetationsschicht im Frühjahr abgebrannt. Die so entstehende Asche diente als Dünger für den Buchweizenanbau. Diese „Moorbrandkultur“ lieferte jedoch nur geringe Erträge – Hungersnöte waren die Folge.

 

Großflächige Kultivierung

Ab den 1930er Jahren begann eine umfassende Kultivierung der Moore. Das „Ödland“ wurde in landwirtschaftlich nutzbare Flächen umgewandelt, eine Aufgabe der Staatlichen Moorverwaltung. Ab 1950 wurden zusätzlich im Rahmen des „Emslandplans“ neue Siedlungsmöglichkeiten geschaffen, um die Lebensverhältnisse in der Region zu verbessern. Torf wurde großflächig abgebaut, das Moor durch Kanäle entwässert und die Landschaft unter anderem mit Hilfe riesiger Ottomeyer-Pflüge kultiviert. Es entstanden über 1.000 landwirtschaftliche Vollerwerbsstellen.

 

Industrieller Torfabbau

Ein weiteres Ziel des „Emslandplans“ war, durch industriellen Torfabbau die wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu stärken. Bis ins Jahr 2016 wurde im Dalum-Wietmarscher Moor Torf abgebaut, um ihn zur Herstellung von Kultursubstraten zu nutzen.

 

Von der Moornutzung zum Moorschutz

Durch den Torfabbau schrumpfte das Bourtanger Moor auf einen Bruchteil seiner einstigen Größe zusammen. Anfang der 1980er Jahre setzte jedoch ein tiefgreifendes Umdenken ein und das niedersächsische Moorschutzprogramm trat in Kraft. Moore wurden nun als schützenswerte Lebensräume mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt verstanden. Für die Staatliche Moorverwaltung bedeutet dies einen Aufgabenwechsel: Statt Nutzbarmachung ist nun der Moorschutz ihre Hauptaufgabe. Abgetorfte Flächen sollen zurück in ein lebendiges Hochmoor verwandelt werden. Im Zentrum steht dabei die Wiedervernässung. Denn um existieren zu können, benötigt Moor nährstoffarmes Regenwasser.