Von Naturgewalten geformt
Vom Eis zum Sand
Die Hügel des Aschendorfer Draibergs umfassen den südlichen Teil der Tunxdorfer Berge. Entscheidend geprägt hat die Landschaft die SaaleKaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute), als riesige Gletscher aus Skandinavien über das Emsland zogen. In diesen Breiten kamen die Eismassen während einer wärmeren Phase für längere Zeit zum Stehen. An ihren Rändern schoben sie mitgeführtes Material vor sich her und häuften es zu Wällen auf, Endmoräne genannt. Die Tunxdorfer Berge sind so ein Endmoränenzug. Sie bestehen überwiegend aus lehmigen Sanden.
Im südlichen Bereich lagerten die Schmelzwässer des Gletschers Sand ab. Während der letzten Kaltzeit (Weichsel-Kaltzeit, 115.000 bis 11.600 Jahre vor heute) lagerten heftige Winde den Sand im spärlich mit Pflanzen besiedelten Emsland um. An Stellen mit mehr Vegetation konnten die Pflanzen den Sand zum Teil „festhalten“: Es entstanden Sanddünen, die bis zu sechs Meter hoch waren – so auch hier am Draiberg. Die Dünen waren lange Zeit mit Heide bewachsen. Erst im 20. Jahrhundert wurde das Gebiet aufgeforstet.
Historische Nutzung
Die frühen Siedler bevorzugten Dünengebiete, da sie frei von Mooren waren. 2011 ergaben archäologische Ausgrabungen, dass das Aschendorfer Gebiet bereits in der vorrömischen Eisenzeit (ab ca. 800 v. Chr.) besiedelt war. Ab dem 11. Jahrhundert wurde die Heide auf den Dünen im Zuge der Heidebauernwirtschaft systematisch genutzt. Sie diente samt des humosen Oberbodens als Einstreu in den Ställen und anschließend als Dünger auf den Feldern. Beim Ernten der Heide, dem sogenannte Plaggen, entstanden immer wieder offene Sandbereiche, die die Zwergsträucher aber meistens schnell zurückerobern konnten. Bei trockenem und windigem Wetter konnte es aber auch zu massiven Sandverwehungen kommen. Das Foto vom Bodenprofil zeugt davon.
Auf dem Bodenprofil von 1930 ist zu erkennen, dass dieser Bereich zweimal mit Sand überweht wurde. Die ehemaligen humosen Bodenoberflächen sind als dunkle horizontale Streifen zu sehen.
Anders als heute sind auf dem historischen Luftbild noch kaum Bäume im Gebiet zu erkennen. Zu sehen ist eine offene Dünenlandschaft mit Heide, Wehsandbereichen (helle Flächen) und einem Schlatt im östlichen Teilbereich. Der westliche Teilbereich steht schon seit 1932 unter Naturschutz, das gesamte Gebiet seit 1968.