Dünengebiet nördlich Emsbüren

Landschaft aus Sand

Vom Wind geformt 

Dünen gibt es nicht nur an der Nordsee – auch im Emsland sind die sandigen Erhebungen weit verbreitet. Eine Voraussetzung für die Dünenbildung wurde bereits in der Saale-Kaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute) geschaffen,  als Gletscher große Mengen Sand aus Nordeuropa bis ins Emsland transportierten – neben anderen Materialien wie etwa Findlingen. Während der letzten Kaltzeit (WeichselKaltzeit, 115.000 bis 11.600 Jahre vor heute) nahmen starke Westwinde den Sand aus dem damals trockengefallenen Emsflussbett und weiteren vegetationsarmen Flächen auf. Abgelagert wurde er dann vor allem am östlichen Ems-Talrand. Daher befinden sich hier besonders viele Dünen.

 

Menschengemachte Gefahr 

Nach dem Ende der Kaltzeit kehrten viele Pflanzen (u. a. die Bäume) ins Emsland zurück und besiedelten nach und nach auch die Dünen. Mit ihren Wurzeln hielten sie den Sand fest. Das änderte sich, als sich Menschen in der Region niederließen. Die Dünengebiete wurden nun mit Schafen beweidet und der Wald wich dadurch einer offenen Heidelandschaft. Um Einstreu für die Schafställe zu gewinnen, trugen die Bauern die Heide mitsamt dem humushaltigen Oberboden ab. Durch dieses sogenannte Plaggen entstanden normalerweise nur kleine offene Sandflächen, die die Heide schnell zurückerobern konnte. Wurde jedoch zuviel geplaggt, hatte der Wind auf diesen Flächen leichtes Spiel und wehte den Sand zu neuen meterhohen Dünen zusammen. Sie stellten für die Bevölkerung eine Gefahr dar, da sie fruchtbare Ackerflächen überwehen und sogar ganze Höfe unter sich begraben konnten. Auch die Kirche in Schepsdorf drohte von einer Düne überweht zu werden und musste mühevoll freigegraben werden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Dünen daher mit der anspruchslosen Kiefer aufgeforstet. In heutiger Zeit sind im Emsland immer noch Sandverwehungen möglich. Werden große Ackerflächen ohne Windschutz während einer Trockenperiode bearbeitet, kann der Wind große Mengen wertvollen Ackerbodens verwehen und dabei die Sicht auf den Straßen gefährlich beeinträchtigen.