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Von Schweden ins Emsland

Steinreich 

Die Saale-Kaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute) brachte nicht nur frostige Temperaturen ins Emsland, sondern auch einige Gletscher, die damals fast die komplette nördliche Hälfte Deutschlands bedeckten. Bis ins Rheinland im Westen und bis fast nach Dresden im Osten reichte der Eispanzer.  Die Gletscher hatten einiges an „Gepäck“ dabei: Sie brachten Sand, Steine, Kies und weiteres Material ins Emsland. Nach dem Abschmelzen der Eismassen blieb dieses als Grundmoräne zurück, die bis heute die leicht hügelige Landschaft des Hümmlings prägt. Die Gletscher schoben aber nicht nur kleinere Steine, sondern auch ein paar regelrechte Brocken in die Region – die Findlinge. Im Emsland sind zahlreiche dieser  großen Steine zu entdecken. Der größte von ihnen und der viertgrößte in Niedersachsen ist der „Koloss von Hüven“, der im Jahr 2020 auf einem Acker  in der Nähe des kleines Ortes entdeckt wurde.

 

Alter Schwede

Nicht ganz so gigantisch wie sein Pendant in Hüven, aber immer noch von beachtlicher Größe, ist dieser Findling hier. Der Gesteinsbrocken wurde bei Renaturierungsarbeiten in der Wehmer Dose entdeckt und anlässlich der Eröffnung der Natur- und Geoparkstation Theikenmeer hier am Wanderweg platziert. Wie auch viele andere Findlinge im Emsland stammt er ursprünglich aus Schweden. Seine Ursprungsregion lässt sich sogar noch viel enger eingrenzen. Der Granit-Findling kommt aus dem Gebiet der heutigen südschwedischen Stadt Växjö (historische Provinz Smaland). Steine, die sich einem so eng begrenzten Ursprungsgebiet zuordnen lassen, ermöglichen der Geologie daher eine Bestimmung der Wege, die die Gletscher und Eismassen früher von Skandinavien aus genommen haben. Sie werden „Leitgeschiebe“ genannt.