Der Biber als Naturschützer
Vom Niedermoor zum Bruchwald
Das Lahrer Moor kann auf eine sehr wechselhafte Geschichte zurückblicken. Erste Voraussetzungen für die Entstehung wurden bereits während der Saale-Kaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute) geschaffen, als gewaltige Gletscher und Eismassen sich aus Skandinavien bis ins Emsland vorschoben. In den fast parallel verlaufenden Gletscherspaltentälern bahnten sich später die Nord-, Mittel- und Südradde ihren Lauf. In ihren Niederungen, Auen und Randbereichen konnten sich aufgrund des geringen Reliefs mehrere Niedermoore bilden – darunter auch das Lahrer Moor am Unterlauf der Mittelradde. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es im Lahrer Moor einen See, der mit dem Fluss verbunden war. Obwohl das Gebiet schon seit 1932 unter Naturschutz steht, wurde es fortlaufend entwässert. Das führte dazu, dass der See verlandete und sich zu einem Bruchwald entwickelte.
Tierische Wiedervernässung
Als überraschender Partner in Sachen Renaturierung erweist sich hier der Biber. 1989 wurden die Tiere an der Hase angesiedelt und breiteten sich schnell aus. 2006 errichteten sie einen Staudamm im Entwässerungsgraben des Lahrer Moores. Dies hob den Wasser- stand in dem Gebiet wieder an, sodass die Bäume nach und nach absterben und dem Moor so weniger Wasser entziehen – ein ungewöhnliches Beispiel für die Selbstheilungskräfte der Natur.