Von Gletschern geformt

Das Leegmoor ist Teil eines einst riesigen Hochmoorkomplexes, der sich zu beiden Seiten des heutigen Küstenkanals erstreckte. 

Die Gletscher, die sich in der Saale-Kaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute) bis ins Emsland vorschoben, formten die Landschaft: Sie hinterließen sowohl Vertiefungen als auch mächtige Ablagerungen, die Grundmoränen. Das benachbarte Esterwegen etwa liegt gut 20 Meter höher auf einer dieser Grundmoränen.

In der folgenden Weichsel-Kaltzeit erreichten die Gletscher das Emsland nicht mehr. Starke Winde wehten über die vegetationsarme Landschaft und lagerten große Sandmassen an und um. 

Als das Klima zu Beginn unserer heutigen Warmzeit vor ca. 11.600 Jahren wieder wärmer wurde, begann die Bodenentwicklung in diesem Sand. Dabei führten chemische Verlagerungsprozesse vom Oberboden in einen tieferen Bodenhorizont dazu, dass sich dieser dunkel verfärbte und verfestigte (Podsolierung). Dieser sogenannte Ortstein kann so fest werden, dass er sogar wasserstauend wirkt. In Senken konnten sich daher über dem Ortstein Seen bilden, die mit der Zeit verlandeten. So entstanden zunächst Niedermoore. Auf diesen entwickelten sich später Hochmoore.

Kostbarer Torf

Das Torfmoos ist für das Hochmoor von besonderer Bedeutung. Torfmoose haben keine Wurzeln, sondern sie ziehen Nährstoffe aus dem Niederschlag, den sie wie ein Schwamm in großen Mengen speichern. Der untere Teil des Torfmooses stirbt regelmäßig ab und bildet neuen Torf, während der obere Teil in die Höhe wächst – daher der Name Hochmoor. Der Torfzuwachs beträgt ca. einen Millimeter pro Jahr. 

Schon während der industriellen Abtorfung (bis 1995) fanden im Leegmoor ab 1983 erste Versuche zur Wiedervernässung von abgetorften Schwarztorfflächen statt. Diese sind vom Aussichtsturm mit Blick Richtung Norden zu sehen. Es ist auch noch ein Teilgebiet vorhanden, das gar nicht abgetorft wurde (mit Blick vom Aussichtsturm Richtung Südosten). Hier sind trotz der Schrumpfungsprozesse noch Torfmächtigkeiten von bis zu 2,5 m vorhanden.