Weißes Gold

Aufgefaltet 

Mit dem Salzbergener Sattel ist nicht etwa ein Reit- oder Fahrradsattel, sondern ein geologischer Sattel gemeint. Von diesem spricht man, wenn sich übereinander gelagerte Gesteinsschichten durch eine Faltung nach oben gewölbt haben und sich so das Landschaftsbild verändert. Eine solche Wölbung verändert  lokal die Reihenfolge der Gesteinsschichten: Schichten, die zuvor weit unten waren, können nun teilweise sogar an der Oberfläche liegen. Der Salzbergener Sattel ist Teil eines Sattelzugs, der sich über 50 Kilometer zwischen dem Oldenzaaler Sattel im Westen und dem Uffelner Sattel im Osten erstreckt. Da der Sattelzug nicht aus einer durchgehenden Form besteht, sondern sich in mehrere Aufwölbungen gliedert, spricht man von mehreren Sätteln.

 

Mächtige Salzschichten 

Der Salzbergener Sattel ist geprägt von Buntsandstein und Muschelkalk. Der Kern des Sattels jedoch besteht hauptsächlich aus Röt-Steinsalz, welches hier eine Mächtigkeit von teilweise 440 Metern aufweist. Die Sole, aus welcher später das Salz extrahiert wird, befindet sich in Spalten und Rissen im Gestein. Das Vorkommen in hoher Dichte so nah an der Oberfläche ist alleine der Entstehungsart des Sattels geschuldet. Der Salzgehalt der Sole ist jedoch mit 9 % als relativ gering einzustufen.

 

Das Salz der Sole

Schon früh im 11. Jahrhundert wurde hier aus der Sole Salz gewonnen: Die erste urkundliche Erwähnung der Salzgewinnung in Bentlage stammt aus dem Jahr 1022. Anfangs arbeiteten die Menschen ohne technische Hilfsmittel, sondern verkochten lediglich die aus Brunnen und Quellen gewonnene Sole in Pfannen, um Salz in kristalliner Form zu erhalten. Aufgrund des geringen Salzgehalts der Sole wurden stetig neue Methoden gesucht, um die Rohsole anzureichern – beispielsweise durch Gradierwerke. So konnte das 1745 fertig gestellte 300 Meter lange Gradierwerk der Bentlager Saline den Salzgehalt von den ursprünglichen 9 % auf 18 bis 22 % veredeln.